Herausforderung
Wie in vielen sich entwickelnden Ländern ist auch in Sambia die Infrastruktur zur Energieversorgung veraltet und kann den steigenden Bedarf von Industrie und privaten Haushalten nicht decken. Die sambische Regierung hat deshalb große Infrastrukturprogramme für die Energieversorgung aufgelegt. Potenzielle Investoren wie Stromversorger oder Netzbetreiber haben jedoch große Schwierigkeiten, Vorhaben zu realisieren, weil qualifiziertes Personal zur Planung und Durchführung von Projekten, etwa zur Stromübertragung und Stromverteilung, fehlt. Gleichzeitig gehen die Studierendenzahlen in den relevanten Ingenieursstudiengängen seit Jahren zurück. Auch Hitachi ABB Power Grids ist mit dem Problem des Fachkräftemangels konfrontiert und strebte im Rahmen des Projektes an, die Ingenieursstudiengänge zu modernisieren und für die jungen Menschen attraktiver zu gestalten. Interessieren sich mehr Schulabgänger und Schulabgängerinnen für die zukunftsorientierten Berufe, wird es dem Unternehmen künftig leichter fallen, qualifiziertes Personal für die eigenen Projekte zu gewinnen.
Projektansatz
Um den Studiengang Energietechnik an der UNZA unter Einbeziehung der Copperbelt University (CBU) im Norden Sambias grundlegend zu modernisieren, setzten die Projektpartner von 2016 bis 2019 mit einem Projektvolumen von insgesamt gut 1,3 Mio Euro unter anderem folgende Maßnahmen um:
- Installation eines modernen Umspannwerkes als Trainingsanlage auf dem Gelände der UNZA.
- Weiterbildung von Dozent:innen und Techniker:innen zu modernen Standards in der Lehre.
- Qualifizierung von Mastertrainer:innen für die Themen Arbeits- und Gesundheitsschutz, Methodik und Didaktik.
- Praktische Ausbildung an der Trainingsschaltanlage.
- Aufbau eines Traineeprogramms an Hitachi ABB Power Grids-Standorten in Deutschland, Schweden, Finnland, Indien und der Schweiz.
Hitachi ABB Power Grids brachte im Rahmen des Projekts zusammen mit weiteren Partnern seine Technologie-Expertise ein. Die DEG leistete eine Anschubfinanzierung und beriet mit Expert:innen vor Ort.
Die Modernisierung der Studiengänge verbessert die Chancen der Absolventen auf dem Arbeitsmarkt erheblich. Als einstellendes Unternehmen profitieren wir vom geringeren Einarbeitungsaufwand für neue Mitarbeiter und der steigenden Anzahl qualifizierter lokaler Fachkräfte in den nächsten Jahren.

Ergebnisse
Junge Ingenieur:innen erhalten künftig an der UNZA eine praxisrelevante Ausbildung bei gleichzeitigem Einsatz von modernster Technik für einen breiten Einsatzbereich wie Engineering, Projektmanagement, Service, Wartung oder Inbetriebnahme. Die Trainees bei Hitachi ABB Power Grids durchlaufen während des zweijährigen Programms die Bereiche Vertrieb, Projekt- und Produktmanagement, Produktion und Entwicklung. Diese Qualifizierungsmaßnahmen verbessern die Aussichten der Absolvent:innen auf dem lokalen sambischen und internationalen Arbeitsmarkt. Gleichzeitig wird der Einarbeitungsaufwand für neue Mitarbeiter:innen bei den einstellenden Unternehmen reduziert, wobei insgesamt mehr qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen.

develoPPP Classic
develoPPP Classic richtet sich an mittelständische und große Unternehmen, die nachhaltig in einem Entwicklungs- oder Schwellenland investieren und ihre operative Tätigkeit vor Ort ausbauen wollen. Geeignete Projekte werden fachlich und finanziell mit bis zu zwei Millionen Euro öffentlicher Förderung unterstützt.
Projektbeteiligte

