Mann kniet vor einer Solarzelle

Schwerpunktthema: Umwelt- und KlimaschutzNatürliche Ressourcen nachhaltig nutzen

Der Schutz der natürlichen Umwelt ist eine der wichtigsten globalen Aufgaben der nächsten Jahrzehnte. Für Unternehmen bedeutet das, betriebswirtschaftliches Handeln in sehr kurzer Zeit mit Nachhaltigkeitsprinzipien wie Nullemission und Kreislaufwirtschaft in Einklang zu bringen. Gleichzeitig liegt im nachhaltigen Umbau der Wirtschaft großes Potenzial – nicht nur für Unternehmen, die in diesem Bereich vorangehen, sondern auch für Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern, die von Umweltschäden und Klimawandel oftmals besonders betroffen sind. 

Über das Förderprogramm develoPPP unterstützt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Unternehmensinitiativen, die einen messbaren Beitrag zur ökologischen Transformation von Anbau- und Produktionsprozessen, zur Reduktion (klima-)schädlicher Emissionen oder zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen leisten. 

über
180
Projekte
50
Projektländer
176
Mio. Euro
Projektvolumen – davon 46 Prozent öffentlicher Förderanteil
Basis: develoPPP-Projekte mit Umwelt- und Klimabezug zwischen 01/2019 und 10/2021

Die negativen Auswirkungen von Anbau, Produktion, Handel und Konsum auf die natürliche Umwelt sind vielfältig. Unternehmen können den ökologischen Fußabdruck wirtschaftlicher Aktivitäten in Entwicklungs- und Schwellenländern an verschiedenen Stellen verbessern. 

  • Erneuerbare Energie und Energieeffizienz 
    Die Reduktion klimaschädlicher Emissionen ist eine wesentliche Komponente nachhaltigen Wirtschaftens. Diese kann auf zwei Wegen erreicht werden: Durch die effizientere Nutzung von Energie im Allgemeinen und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien im Speziellen. Über develoPPP geförderte Vorhaben setzen an beiden Punkten an, etwa durch die Sensibilisierung von Führungskräften und Mitarbeitenden in Produktionsbetrieben, die Pilotierung nachhaltiger Technologien oder die Unterstützung neuer Mobilitätslösungen in Ballungsräumen. 
  • Ressourcenschutz und Biodiversität  
    Unzureichendes Abfallmanagement und fehlende Recyclingkapazitäten, mangelndes Wissen über ressourcenschonende Anbaumethoden oder die unkontrollierte Ausweitung von Ackerflächen aufgrund zu geringer Erträge sind massive Bedrohungen für das Ökosystem in Entwicklungs- und Schwellenländern – und weltweit. Unter anderem durch Ausbildung, Schulungen und Technologietransfer helfen develoPPP-Projekte dabei, die Nutzung natürlicher Ressourcen nachhaltiger zu gestalten und die negativen Auswirkungen wirtschaftlicher Aktivitäten auf die Umwelt zu reduzieren. 
Bauer kniet auf einem Feld und begutachtet das Bewässerungssystem (Mexiko)

MEXIKO: Langfristiger Erhalt der Grundwasserversorgung

Durch intensive Nutzung und die Auswirkungen des Klimawandels geraten die natürlichen Wasserressourcen in vielen Regionen Mexikos unter Druck. Im Rahmen eines Projekts der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, dem Getränkehersteller Anheuser-Busch InBev NV und seiner mexikanischen Tochter Grupo Modelo werden in zwei Bundesstaaten 700 Bäuerinnen und Bauern durch innovative Finanzierungsmechanismen dabei unterstützt, nachhaltige Anbaumethoden und effizientere Bewässerungssysteme einzuführen. Durch diese und weitere Maßnahmen soll ihr Wasserverbrauch um 30 Prozent reduziert und die Versorgungssicherheit von 700.000 Menschen verbessert werden.

E-Bike steht auf einem Feldweg (Uganda)

UGANDA: Elektrofahrräder zum klimafreundlichen Transport von Personen und Gütern

Das Bevölkerungswachstum in Uganda führt zu einer starken Zunahme des städtischen Verkehrs, wobei insbesondere Motorräder die Luft- und Lebensqualität negativ beeinträchtigen. Ziel eines Projekts der DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH und Hero Cycles Limited ist es, den Einsatz von E-Bikes in Uganda zu fördern und Arbeitsplätze im Transportsektor, in der Montage und im Vertrieb zu schaffen. Die E-Bike-Flotte soll durch flexible Vermietungszeiträume, eine Reichweite von bis zu 40 km, eine maximale Beladung von 120 kg sowie mobile Bezahlmöglichkeiten für einen breiten Kreis von Nutzerinnen und Nutzern zugänglich und attraktiv gemacht werden.

Drei Arbeitskräfte beugen sich über ein E-Motorrad in einer Werkstatt (Ruanda)

RUANDA: Schulungsangebote im Bereich Elektromobilität

Der Dienstleister für E-Mobilität Safi Universal Link Ltd. ist einer von drei ruandischen Anbietern eines Sharing-Systems für elektrobetriebene Motorräder. Um den hohen Fachkräftebedarf für den Ausbau seiner Verleih- und Servicenetzwerke zu decken, etablierte das Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ein kostenfreies Schulungsangebot für verschiedene Berufsgruppen im Bereich Elektromobilität. Dieses eröffnet den Absolventinnen und Absolventen ein breites Spektrum an Beschäftigungsmöglichkeiten und leistet so einen wichtigen Beitrag zu nachhaltigem Verkehr und klimafreundlichen Jobs in Ruanda.

Gebäude der Power Group SAS (Kolumbien)

KOLUMBIEN: Wasser und Strom für netzferne Gebiete

Knapp zwei Drittel der Fläche von Kolumbien bestehen aus netzfernen Regionen, deren Bewohnerschaft keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu Wasser und Strom haben. Ziel eines Projektes der DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH mit der Power Group S.A.S. ist die Bereitstellung von Wasser und Strom mit Hilfe von photovoltaik-betriebenen Containereinheiten. Diese werden – zunächst kostenlos – an junge Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Zielregion vermietet, um diesen eine berufliche Perspektive zu eröffnen. Nach der Projektlaufzeit von zwei Jahren wird eine monatliche Miete fällig, sofern sie sich dafür entscheiden, den Betrieb fortzusetzen.  

Bewaldete Insel im Meer (Tansania)

TANSANIA: (Wieder-) Aufbau des Ökotourismus

Durch die Corona-Pandemie sind auf der tansanischen Inselgruppe Sansibar wichtige Einnahmen aus dem Tourismus weggefallen. Das privatwirtschaftlich geführte Naturschutzgebiet Chumbe Island Coral Park nutzte die Zeit in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH , um gemeinsam mit anderen lokalen Unternehmen, Gemeindegruppen und Regierungsbehörden einen „Green Recovery Plan“ für die Tourismuswirtschaft zu erarbeiten. Dieser umfasste u.a. Schulungsmaßnahmen für 300 Personen, um deren Beschäftigungsfähigkeit auch über die Pandemie hinaus zu erhalten.

Frau arbeitet an einem Webstuhl

develoPPP Classic

develoPPP Classic richtet sich an mittelständische und große Unternehmen, die nachhaltig in einem Entwicklungs- oder Schwellenland investieren und ihre operative Tätigkeit vor Ort ausbauen wollen. Geeignete Projekte werden fachlich und finanziell mit bis zu zwei Millionen Euro öffentlicher Förderung unterstützt.

Junge Menschen diskutieren während einer Unternehmensbesprechung

develoPPP Ventures

develoPPP Ventures richtet sich an junge Unternehmen, die bereits mit einem innovativen Geschäftsmodell in einem Entwicklungs- oder Schwellenland aktiv sind und bereit sind, den nächsten Schritt zu gehen. Im Rahmen eines Matching-Funds Modells ist eine öffentliche Wachstumsinvestition von 100.000 Euro möglich.

Carolin Welzel
Carolin Welzel Senior Beraterin Agentur für Wirtschaft & Entwicklung
Hans-Joachim Hebgen
Hans-Joachim Hebgen Senior Berater Agentur für Wirtschaft & Entwicklung
Daniel Thomann
Daniel Thomann Programmkoordinator DEG Impulse gGmbH
Kathinka Kurz
Kathinka Kurz Programmkoordinatorin Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH