Herausforderung
Bei seiner Geschäftstätigkeit im westafrikanischen Togo ist der Baukonzern HeidelbergCement auf die örtliche Baubranche angewiesen. Geht es ihr gut und kennen die Bauunternehmen die Vorteile qualitativ hochwertiger Baustoffe wie Zement, dann kann das deutsche Unternehmen mit drei Tochterfirmen in Togo gute Umsätze erzielen und durch Löhne, Investitionen, Beschaffungen und Steuern auch die ökonomische Entwicklung vor Ort fördern. Die Grundvoraussetzung dafür ist gegeben: Die Nachfrage nach Baudienstleistungen im Land ist hoch.
Allerdings fehlt es an ausgebildeten Fachkräften, die im Umgang mit den Baustoffen Zement und Beton geschult sind. In Togo existiert keine praxisnahe Aus- oder Weiterbildung für Berufe im Bauhandwerk. Um dies zu ändern, müssen fundierte Lehrpläne entwickelt, Ausbildungswerkstätten gebaut sowie Lehrkräfte gut ausgebildet werden.
HeidelbergCement hat großes Interesse an der Etablierung von dualen Ausbildungsgängen in Togo. Das Unternehmen verspricht sich von ihnen eine Weiterentwicklung der Baubranche und damit höhere Umsätze, aber auch eine Reduzierung des Fachkräftemangels im eigenen Unternehmen.
Projektansatz
Um in Togo duale Ausbildungsgänge für Maurer*innen und Zimmerleute zu etablieren, investierten die Partner von 2019 bis 2021 rund 204.000 Euro in folgende Aktivitäten:
- Entwicklung von Curricula für Ausbildungsmodule und Weiterbildungskurse.
- Qualifizierung von Lehrkräften für das Maurer- und das Zimmermannshandwerk.
- Einrichtung einer Lehrwerkstatt und deren Ausstattung mit modernen Geräten.
- Vorbereitung der Anerkennung der Aus- und Weiterbildungsgänge durch das togolesische Ministerium für Berufsbildung.
- Durchführung von Ausbildungskursen.
- Sensibilisierungskampagne für die dualen Berufsbildungssysteme.
Aufgrund ihrer großen Erfahrung in der Einrichtung dualer Ausbildungsgänge und guter Kontakte zu diversen Akteuren der beruflichen Bildung in Togo übernahm die GIZ primär die Entwicklung der Curricula sowie die Sensibilisierungskampagne. Die Einrichtung der Lehrwerkstatt lag in der Verantwortung von Scantogo Mines S.A.
Wir bei HeidelbergCement-Togo sind der festen Überzeugung, dass die Schaffung eines nachhaltigen Mehrwerts der Bauindustrie nur durch die Schaffung von Synergien zwischen allen Beteiligten möglich ist. Mit der GIZ hat sich diese Synergie zu einer Win-Win-Beziehung verstärkt, von der die Handwerker und die lokalen Gemeinden am meisten profitieren.


Ergebnisse
Das Projekt schaffte eine Basis für den Aufbau dualer Ausbildungssysteme für die Berufe Maurer*in und Zimmermann bzw. -frau im Kanton Tokpli. Damit können junge Menschen ihre Beschäftigungsfähigkeit verbessern und das Baugewerbe verfügt über gut ausgebildete Mitarbeitende. Dies stärkt die lokale Wirtschaftsentwicklung, wovon Scantogo Mines S.A. durch die steigende Nachfrage nach Baustoffen profitiert. Zudem trägt es zur Erreichung von HeidelbergCements Nachhaltigkeitsziel „Ein guter Nachbar sein“ bei.
- Für 16 Ausbildungsmodule und zwei Weiterbildungskurse existieren Curricula, die nach ihrer offiziellen Zulassung landesweit genutzt werden können
- Den Auszubildenden stehen eine modern ausgestattete Lernwerkstatt und Schulungsräume zur Verfügung
- Die ersten 16 von insgesamt 40 innerbetrieblichen Auszubildenden wurden geschult
- Die Vorteile der dualen Berufsausbildung und deren Aufbau sind im Kanton Tokpli bekannter
Projektbeteiligte


