Herausforderung
Indonesien, die Philippinen und Thailand haben eine lange Tradition im Kaffeeanbau. Jedoch sind die Pflanzenbestände überaltert und die Böden über die Zeit degradiert. Die Auswirkungen des Klimawandels werden zudem immer gravierender, gleichzeitig sind die Anbaumethoden und das betriebswirtschaftliche Management wenig nachhaltig und kaum noch zeitgemäß. Durch sinkende Ernteerträge verlieren die Bäuerinnen und Bauern das Interesse am Kaffeeanbau und produzieren immer weniger Rohkaffee. Das gemeinsame Projekt von Nestlé und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Kaffee+, soll Nestlés Nescafé Plan ergänzen und den Kaffeeproduzent*innen auch individuellen Nutzen bringen. Durch eine produktivere und diversifizierte Landwirtschaft und verbesserte unternehmerische Fähigkeiten und Betriebsführung soll das landwirtschaftliche Einkommen gesteigert und nicht zuletzt auch die jüngere Generation für den Kaffeeanbau gewonnen werden. Die Ergebnisse dieses Programms können die Versorgung mit hochwertigem Rohkaffee langfristig erheblich unterstützen.
Projektansatz
Von 2018 bis 2022 arbeiteten die Projektpartner mit über 10.000 Kaffeeproduzent*innen in Indonesien, auf den Philippinen und in Thailand zusammen. Mit einem Budget von knapp 13 Millionen Euro setzten sie folgende Maßnahmen um:
- Schulung von Kaffeeproduzent*innen in guten landwirtschaftlichen Praktiken, Diversifizierung durch Zwischenfruchtanbau, Farmmanagement (Farmer Business Schools)
- Stärkung von kleinbäuerlichen Organisationen für besseres Dienstleistungsangebot und Beratung
- Anlage von Musterparzellen für verschiedene Zwischenfrucht-Anbausysteme
- Förderung des Dialogs zwischen Politik und Akteursgruppen des Kaffeesektors
- Entwicklung einer nachhaltigen Lieferkette für Robusta-Kaffee
Die GIZ brachte ihre Expertise und erprobten Trainingsansätze der Farmer Business School sowie ihre politischen Kontakte in den drei Ländern ein. Nestlé übernahm die landwirtschaftlichen Schulungen und die technische Beratung zur Kaffeeproduktion in gemischten Anbausystemen und führte innovative Techniken und nachhaltige Ansätze im Kaffeeanbau ein.
Mit dem Projekt erreichen wir, dass die beteiligten Kaffeeproduzenten und -produzentinnen ihre landwirtschaftliche Produktion optimieren und diversifizieren und ihren Betrieb stärker wie ein Unternehmen führen.


Ergebnisse
Die Kaffeeproduzent*innen verbesserten ihre landwirtschaftlichen Anbautechniken und das Farmmanagement. Sie diversifizierten ihre landwirtschaftliche Produktion durch Zwischenfruchtanbau und minderten so auch durch den Klimawandel und Preisschwankungen bedingte Risiken. Viele Produzent*innen konnten die Produktivität ihrer Flächen signifikant erhöhen und ihre Einkommen steigern. Der zuletzt rückläufige Kaffeeanbau in den Projektgebieten wurde wirtschaftlich attraktiver. Die Endline-Studie der Rainforest Alliance (Impact Assessment, im Rahmen des Überwachungs- und Monitoringservices für Nestlé, 2022) verzeichnet unter anderem diese Ergebnisse:
- Über 12.000 Kaffeeproduzent*innen in Thailand, auf den Philippinen und in Indonesien wurden geschult und beraten.
- 99% der Landwirt*innen in Indonesien, 96% in Thailand, 69% auf den Philippinen haben auf Zwischenfruchtanbau umgestellt und profitieren von zusätzlichem Einkommen.
- Mehr als 400 Produzentengruppen erhielten Schulungen in Farmmanagement, landwirtschaftlichen Praktiken und Zwischenfruchtanbau.
- In Thailand bieten 75%, auf den Philippinen 62% und in Indonesien 55% der bäuerlichen Organisationen ihren Mitgliedern bessere Dienstleistungen an.

develoPPP Classic
develoPPP Classic richtet sich an mittelständische und große Unternehmen, die nachhaltig in einem Entwicklungs- oder Schwellenland investieren und ihre operative Tätigkeit vor Ort ausbauen wollen. Geeignete Projekte werden fachlich und finanziell mit bis zu zwei Millionen Euro öffentlicher Förderung unterstützt.
Projektbeteiligte

