Herausforderung
Egal ob Hacking-Angriff, Computerbetrug oder Datendiebstahl – Cyberattacken gefährden digitale Geschäftsmodelle und kritische Infrastrukturen. Trotz der akuten Bedrohung sind nur zehn Prozent der afrikanischen Unternehmen vor Cyberangriffen geschützt. Ein Grund: Der Mangel an qualifizierten IT-Fachkräften und Ausbildungsmöglichkeiten. Doch wer in IT-Sicherheit investiert, festigt die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Hier setzt SEC Consult an. Die Beratungsfirma bildet IT-Mitarbeiter*innen ostafrikanischer Betriebe zu Expert*innen für Cybersicherheit weiter, um Angriffe besser identifizieren und abwehren zu können. Um den Projekterfolg in die Breite zu tragen, hat SEC Consult eine Plattform für virtuelle Konferenzen und Wissensaustausch rund um die Themen IT und Cyber Security entwickelt. Mit dabei: lokale Verbände, Universitäten und Partnerunternehmen. Von zwei Virtual Reality-(VR)-Studios aus können Schulungen, Präsentationen und Vorträge in ein virtuelles Konferenzcenter übertragen werden. Studierende, IT-Nachwuchsfachkräfte und IT-Fachleute nehmen per VR-Brille teil, tauschen sich überregional aus und profitieren vom hohen fachlichen Niveau.
Projektansatz
Um Fachwissen zu Cybersicherheit und IT-Know-how aufzubauen und ostafrikanische Unternehmen in diesen Feldern zu befähigen, setzten die Projektpartner zwischen 2018 und 2022 mit einem Projektvolumen von insgesamt rund 650.000 Euro unter anderem folgende Maßnahmen in Ruanda, Kenia, Uganda, Tansania, Südsudan und Mauritius um:
- Ausbildung von zehn IT-Fachkräften in Unternehmen in Ruanda, Tansania, Kenia und Uganda zu zertifizierten Trainer*innen mit anschließender Prüfung durch den TÜV Rheinland.
- Durchführung weiterer eigenständiger Trainings durch die ausgebildeten Cybersicherheitsexpert*innen.
- Aufbau von Virtual Conference Centers (VCC) in Kigali (Ruanda) und Nairobi (Kenia) und deren Vernetzung mit einem bestehenden Studio in Saarbrücken.
- Durchführung von virtuellen Konferenzen mit Fachpersonal von SEC Consult unter Nutzung von VR-Brillen.
- Generierung von Schulungsteilnehmenden über Netzwerke zu lokalen Start-up-Zentren.
- Zusammenarbeit zwischen lokalen und deutschen Institutionen und Verbänden.
SEC Consult entwickelte, organisierte und führte die Trainings und Konferenzen durch, koordinierte die Beschaffung und das Testing der notwendigen Technik und brachte das IT-Know-how ein. Die DEG stellte die nötige Finanzierung bereit.
Unsere Trainings befähigen lokale Unternehmen, sich gegen Cyberattacken zu wappnen und ihre Marktposition zu verbessern. Mit develoPPP und YelBridges als lokaler Partner ist es gelungen, unsere Fachkenntnisse mittels moderner VR-Technik in die Breite zu tragen und damit die Qualität der Cyber-Resilienz in den jeweiligen Ländern zu steigern.


Ergebnisse
Dank der Ausbildung zu Sicherheitsthemen sind ostafrikanische IT-Fachkräfte in der Lage, Cyberattacken besser zu erkennen, abzuwehren und ihre Systeme zu schützen. Das neue Wissen verhilft lokalen Unternehmen zu Aufträgen im IT-Sektor und schafft Arbeitsplätze. SEC Consult konnte mit den Trainings wirkungsvolle Netzwerke bilden, seine Stellung als professioneller Dienstleister festigen und in Ostafrika Fuß fassen. Das qualifizierte lokale Fachpersonal gibt das Wissen eigenständig weiter und kann im Auftrag von SEC Consult arbeiten. Mit ressourcensparenden VR-Konferenzen trägt das Beratungsunternehmen sein Bildungsangebot außerdem weiter in die Breite.
- 10 IT-Fachleute wurden zwischen 2018 und 2019 zu Cybersicherheitsexpert*innen ausgebildet und TÜV-geprüft
- 54 IT-Sicherheitsbeauftragte wurden zwischen 2018 und 2019 weitergebildet
- Über 1.000 Beschäftigte oder Studierende aus IT-relevanten Fachbereichen nahmen bis 2022 an virtuellen Konferenzen teil und profitierten vom fachlichen Wissenstransfer

develoPPP Classic
develoPPP Classic richtet sich an mittelständische und große Unternehmen, die nachhaltig in einem Entwicklungs- oder Schwellenland investieren und ihre operative Tätigkeit vor Ort ausbauen wollen. Geeignete Projekte werden fachlich und finanziell mit bis zu zwei Millionen Euro öffentlicher Förderung unterstützt.
Projektbeteiligte

