Herausforderung
Die Landwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftssektor in Mexiko, mehr als 20 Millionen Hektar Land werden dafür genutzt. Durch einen hohen Anteil an Monokulturen schwinden überlebenswichtige Nektarquellen für bestäubende Insekten, unter ihnen der Monarchfalter. Als einer der wichtigsten Bestäuber spielt der Monarchfalter nicht nur eine zentrale Rolle für den erfolgreichen Anbau von Nutz- und Nahrungspflanzen und damit für die Lebensgrundlage der lokalen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, sondern auch für das ökologische Gleichgewicht. Der Schutz und Erhalt seiner Population haben damit sowohl eine hohe ökologische wie auch ökonomische Relevanz.
BASF entwickelt Lösungen für regenerative Landwirtschaft und möchte sich langfristig als Vorreiter auf diesem Gebiet etablieren. Der Chemiekonzern arbeitet deshalb daran, Nachhaltigkeit als wichtige Säule in seinem Produktportfolio zu verankern - zum Beispiel im Bereich Pflanzenschutz und bei Schulungsangeboten. Hier lautet das Ziel: Landwirtschaft nachhaltiger und verantwortungsbewusst zu gestalten, um Qualität und Erträge zu verbessern. Seine Verpflichtung zum Erhalt der Biodiversität hilft BASF, sich stärker als Anbieter integrierter landwirtschaftlicher Lösungen in der Region zu positionieren.
Projektansatz
Um natürliche Ressourcen und Ökosysteme nachhaltiger zu schützen, entschied sich BASF, Wissen über umweltverträgliche Landwirtschaft bei den lokalen Bäuerinnen und Bauern aufzubauen. Dafür setzten die Partner zwischen 2019 und 2022 mit einem Projektvolumen von insgesamt 500.000 Euro unter anderem folgende Maßnahmen im Biosphärenreservat Mariposa Monarca um:
- Teilnahme von rund 100 Bäuerinnen und Bauern an Feldschulungen zu guter landwirtschaftlicher Praxis und umweltgerechtem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
- Anleitung von knapp 1.000 Bäuerinnen und Bauern zur fachgerechten Entsorgung von Pflanzenschutzmitteln
- Entwicklung von Kommunikations- und Informationskampagnen zur Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung für die Bedeutung der biologischen Vielfalt und der Bestäuber für die Landwirtschaft (digitales Angebot)
- Koordination von Maßnahmen zwischen Regierung, Nichtregierungsorganisationen und Privatwirtschaft, um Felder umweltverträglich zu bewirtschaften und Behälter für Pflanzenschutzmittel sachgerecht zu entsorgen
BASF brachte sein Fachwissen zur umweltgerechten Nutzung und Entsorgung von Chemikalien in der Landwirtschaft in dieses Projekt ein. Die GIZ beriet mit Fachleuten vor Ort, identifizierte mögliche Einsatzgebiete, vermittelte Kontakte und unterstützte bei der Vor- und Nachbereitung der Schulungen.
Bestäuber sind die unbesungenen Helden unserer Nahrungsmittelproduktion und sichern (im Stillen) unsere Lebensmittelversorgung. Ohne ihre lebenswichtige Rolle würden viele Früchte, Gemüse und Nüsse nicht mehr existieren.
Ergebnisse
Die Schulungen zu guten landwirtschaftlichen Praktiken haben mexikanische Kleinbäuerinnen und Kleinbauern befähigt, den Wert und die Bedeutung von Biodiversität und Ökosystemleistungen für eine nachhaltige Landwirtschaft zu erkennen und sie in Entscheidungsprozesse zu integrieren. Das neu erlernte Wissen hilft ihnen, Pflanzenschutzmittel sach- und umweltgerecht zu nutzen, so dass Lebensräume für die so wichtigen Bestäuber wie den Monarchfalter geschaffen und erhalten werden.
- 1.870 Landwirt*innen haben an Schulungen und Anwendungstrainings in sogenannten Farmer Field Schools teilgenommen.
- Auf rund 40 Hektar Fläche wurden zusätzliche Zufluchtsorte zum Schutz von Bestäubern wie Insektenhäuser, lebende Zäune und Blühstreifen geschaffen.
- Schulungsmodule wurden von zwei Regionalabteilungen des Landwirtschaftsministeriums in Mexiko, drei Universitäten und der nationalen Kommission für Schutzgebiete (CONANP) übernommen und richten sich an junge Menschen und Studierende.
develoPPP Classic
develoPPP Classic richtet sich an mittelständische und große Unternehmen, die nachhaltig in einem Entwicklungs- oder Schwellenland investieren und ihre operative Tätigkeit vor Ort ausbauen wollen. Geeignete Projekte werden fachlich und finanziell mit bis zu zwei Millionen Euro öffentlicher Förderung unterstützt.